Diesmal ist alles anders

No commentsSo ein SEO Wettbewerb löst im Internet unterschiedliche Reaktionen aus. Auf der einen Seite stellen sich SEOs und Blogger mit Begeisterung einer solchen Herausforderung. Auf der anderen Seite stehen Webseitenbetreiber, die nicht an dem Contest teilnehmen, diesen Contests nicht immer positiv gegenüber. Angesichts der Suche der Teilnehmer nach Backlinkquellen ist dies auch nicht sonderlich verwunderlich. So werden Kommentare in den meisten Blogs zu Zeiten solcher SEO Wettbewerbe beispielsweise konsequent gelöscht, wenn sie nur im entferntesten damit in Zusammenhang gebracht werden können. Das ist völlig nachvollziehbar und Teilnehmer, die nicht zum ersten Mal bei einem SEO Contest mitmachen, werden schon gar nicht mehr versuchen, Backlinks über Blog Kommentare zu erhalten. Zudem sind viele Teilnehmer selbst Blogger und sollten wissen, dass die Interaktion auf der Kommentarebene eines Blogs sehr wichtig ist, da kann man nicht einfach irgendeinen Spam hinterlassen und hoffen, der Betreiber lässt es zu. Andererseits, wenn man wirklich zum Thema des Threads etwas sinnvolles schreibt, dann gibt es zumindest eine Chance, dass der Beitrag zugelassen wird, denn nützlicher User Generated Content ist immer willkommen.

Einige Teilnehmer hatten auch ihre Blogs als Freeblog unter WordPress.com. Nun hat  sich WordPress.com anlässlich des Wettbewerbs auch geäußert:

Blogs participating in or promoting SEO contests are not permitted on WordPress.com

Diese Reaktion ist sehr verwunderlich. Noch beim letzten großen Wettbwerb wurde der zweite Platz von einer WordPress.com Subdomain belegt. Auch bei GuteFrage.net hat der Contest inzwischen offenbar auch zu Account Sperrungen geführt. Die nächste gute Frage, die sich dabei stellt ist, wie es dazu kommt, dass Webmaster plötzlich so reagieren, während im letzten Jahr solche Maßnahmen noch abwegig schienen.

Die große Aufmerksamkeit für den SEO Contest in Verbindung mit hochkarätigen Preisen, wie es sie derzeit zu gewinnen gibt, scheint bei den Teilnehmern neue Methoden hervorzurufen, die so vorher noch nicht zu beobachten waren. Das wird auch durch die erneute Versteigerung der .net Non-IDN Domain des Keywords deutlich. Nachdem ein Teilnehmer die Domain ersteigert hatte, stellte er sie bei SEDO erneut in eine Auktion, wo sie für 110€ verkauft wurde.

Es hat den Anschein, als würden einige Teilnehmer sich nicht nur auf sich selbst konzentrieren, es wird teilweise auch geschaut, wie man Konkurrenten ausschalten kann. Letztendlich sollten die Teilnehmer aber mehr Aufwand in die eigene Arbeit stecken und sicher stellen, dass sie keinen Spam verbreiten. Denn ein SEO Contest ist nicht als Freibrief zum Spammen gedacht.

Wir erwarten eher einen fairen SEO Wettbewerb ohne schamlose Belästigung anderer.

Spamerkennung durch Suchmaschinen

Suchmaschinen SpamVor kurzem schrieb Matt Cutts über eine Änderung im Google Algorithmus, der es der Suchmaschine erleichtern soll, automatisch Spam zu erkennen und diesen entsprechend zu bewerten. Dadurch sollen in erster Linie Content Farmen, die keine eigenen Inhalte veröffentlichen, sondern ihre Texte von anderen Seiten übernehmen, entlarvt werden um sie im Ranking nach hinten zu schieben. Gegen Duplicate Content geht Google schon länger vor, allerdings war es gut rankenden Seiten dennoch möglich mit einem übernommenen Text, in den Suchmaschinenergebnissen vor dem Original angezeigt zu werden. Interessant ist es nun zu sehen, an welchen Kriterien Google Spam ausmacht bzw. wie Inhalte aussehen müssen, die nicht Gefahr laufen als Spam klassifiziert zu werden.

Gerade bei der Teilnahme an einem SEO Wettbewerb werden Seiten in erster Linie für die Suchmaschinen projektiert und nicht für Suchende. Entsprechend gering ist der Ansporn hochqualitative Texte zu verfassen. Insofern muss in solch einem Fall ganz den Spam Kriterien besonders viel Aufmerksamkeit geschenkt werden.

Dass Google die Keyworddichte berücksichtigt ist nichts neues. Eine übertriebene Verwendung von Keywords wird genauso negativ bewertet wie eine zu geringe Anzahl eingesetzter Keywords, die einem Text wenig Relevanz für ein Thema zukommen lässt. Auch die Abwesenheit von im Zusammenhang mit dem behandelten Thema wichtigen Begriffen kann die Relevanz der Seite negativ beeinflussen. Da Content Farmen und ähnliche Projekte kaum in der Lage sind, bei hart umkämpften Suchbegriffen vernünftig zu ranken, sind es eher Longtail-Begriffe, auf die optimiert wird. Dementsprechend ist eine ausschließlich auf Longtail-Keywords optimierte Seite für Google ein Indiz für wenig qualitativen Content. Das konsequente Nichteinbinden von Bildern oder Videos weist ebenfalls auf eine möglichst wenig aufwendig gestaltete Seite hin. Nicht zuletzt weisen Blogkommentare oder andere Interaktionen mit Seitenbesuchern darauf hin, dass Texte nicht nur für die Suchmaschinen, sondern auch für interessierte User verfasst wurden.

Gerade, wenn nur die Wahrnehmung durch Suchmaschinen im Vordergrund steht, sollten also ein paar Dinge beachtet werden, sonst lohnt sich die Mühe am Ende nicht und die Seite erhält ein schlechtes Ranking.